Staatskapelle Weimar

Critical Acclaim "Dass Sergej Prokofiew zu "Romeo und Julia" eine der vielseitigsten, intelligentesten Ballettmusiken des 20. Jahrhunderts geschaffen hat, ist unbestritten. Ebenso, dass diese, in Suiten komprimiert, sich seit Jahren vehement im Konzertsaal behauptet. Dass sich aber in dieser Musik, für flinke Füße erfunden, aufwändig gearbeitete Charakterstücke von sinfonischem Gewicht verbergen, diese Einsicht vermittelte uns erst Massimo Zanetti am Pult der Staatskapelle Weimar im 4. Sinfoniekonzert. Er ließ das Orchester in aller nur erdenklichen Farbenpracht aufspielen und verhalf den komplizierten musikalischen, polyphonen und harmonischen Abläufen zu transparent präziser Durchsichtigkeit.

Kraftvoller körperlicher wie mentaler Einsatz war hierfür die Voraussetzung, und so entlockte er
dem wahrhaft enthusiasmierten Orchester und seinen intensiv gestaltenden Solisten - obwohl die
Lautstärke eher Veräußerlichung vermuten lassen konnte - eine sensibel kontrastierende Klangvielfalt, die den Hörer allein durch ihre Energie einfach mitreißen musste.

Das subtile Stimmungsbild "Eine Steppenskizze aus Mittelasien" von Alexander Borodin - zu Ende, bevor es richtig begonnen - stand wie eine Fata Morgana leuchtend am Anfang des wohl bemerkenswertesten Konzertes der bisherigen Saison."
Hans-Jürgen ThiersTueringische Landeszeitung
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